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Schwert in der Seele

Wernigerode. Steinladen.
Wernigerode. Steinladen.

Geschwätz. 

Das Urteil der Jünger ist eindeutig.

Die Frauen waren am Grab. 

Sie berichteten von einer neuen Wirklichkeit.

Was ich nicht verstehe, ist für mich Geschwätz.

Waren die Frauen durch dieses Wort verletzt?


Einst wollte Maria mit ihrem Sohn reden. 

Sein Weg war gefährlich und ohne eigene Wohnung.

Draußen stand die Mutter.

Der Sohn reagiert kalt. 

Wer sind meine Mutter und meine Brüder?


Der Auferstandene ist an den Wundmahlen erkennbar. 

Wir verletzen und werden verletzt.

Unser Umgang mit den seelischen und körperlichen Wunden prägt uns. 


Verletzungen sind manchmal unvermeidbar,

wenn ich mir selbst treu bleiben will. 


Ich suche nach einem unverwechselbaren Weg.

Manchmal folge ich einem Traum. 

Doch manchmal kann ein Traum sich zum Albtraum entwickeln. 

Manchmal freut sich eine Mutter über ein Kind.

Doch später entfremdet sich der Teenager.

Manchmal haben wir einen neuen Job.

Doch nach zwei Jahren wird der Vertrag überraschend nicht verlängert.

Manchmal haben wir große Pläne.

Doch eine Krankheit zwingt uns in die Knie. 


Frauen und Männer folgten Jesus.

Er faszinierte.

Vielleicht kann er dem unterdrückten Volk helfen?


Doch es kam so erschreckend anders.

Jesus wollte kein weltlicher Herrscher werden.

Er entzog sich dem Versuch,

ihn zum König zu machen. 

Er sucht nicht Macht, er schenkt Liebe.


Liebe versucht, den Knoten langsam zu lösen.

Manchmal muss Liebe auch loslassen und ertragen, dass der Geliebte eigene Wege geht.

Manchmal muss Liebe ertragen, dass der Geliebte in Gefangenschaft gerät und untergeht. 


Was hat er davon?


Am Kreuz endete,

was mit großer Hoffnung begann. 


Der Ostermorgen erzählt von einer neuen Perspektive auf das, was uns im Leben widerfährt. 


Dieser Weg durch Leid und Tod ist nicht vergebens.


Dieser Weg führt in eine tiefere Freude. 


In diesem Vertrauen beginnen die ersten Christen von Jesus zu erzählen. 

Mitten im Leid erzählen sie vom Spalt in der Tür, durch den sie den Himmel offen sehen.

Mitten im Leid spüren sie die Präsenz jener Wolke an Zeugen, die den Weg des Lebens vollendet haben. 

Mitten im Leid bewahren sie den Blick für jene Spuren der Hoffnung, aus denen der neue Himmel und die neue Erde aufgebaut werden. 

In diesem Vertrauen widerstehen sie der Versuchung, über andere mit Macht zu herrschen.

In diesem Vertrauen widersteht sie der Versuchung, gemeinsame Sache mit Nationen, Königen und Präsidenten zu machen. 

In diesem Vertrauen gehen sie in die Ohnmacht.

Der Platz der Kirche ist bei den Armen und Hilflosen.

In der Ohnmacht sind Christen für die Menschen Licht der Welt und Salz der Erde. 


Die Jünger sind nicht perfekt.

Petrus leugnete, Jesus zu kennen.

Die Zebedäus Brüder stritten um Posten bei Jesus. 

Paulus verfolgte die Jünger Jesu.


Doch nach Ostern beginnt ein neues Kapitel. 


Ich verstehe weiterhin nicht alles.

Doch was ich verstehe, will ich leben und davon erzählen. 


Die Welt sehnt sich nach Hoffnung. 

Ostern öffnet die Tür.


Der Tod hat nicht das letzte Wort. 

Christus ist auferstanden!

Frohe Ostern!


Wernigerode. Steinladen.
Wernigerode. Steinladen.

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