Eine Ökumenische Tempelreinigung

Jesus möchte seinen himmlischen Vater besuchen an dem Ort, den Menschen als Gottes Ort benannt haben. Doch der Blick auf Händler und Geldwechsler verhindert den Blick auf Gott.

In Leipzig gibt es viele Orte, die Menschen als Gottes Ort benannt haben. Wie finde ich dort Gottes Spur?

Was lenkt ab? Welche Händler und Geldwechsler muss ich erst vertreiben, um Gott zu finden. 


Bringe den Sturm in Dir zum Schweigen. 


Verborgen in mir und im Du ist Gott. Und in der Gemeinschaft.

Es gibt viele christliche Gemeinden in Leipzig.

Überall ist Gott. Überall ist Ablenkung von Gott.

Die Gemeinden müssen den Suchenden enttäuschen. Jesus hat viel zu tun, wenn er alle Händler und Geldwechsler vertreiben will.


Es geht in keiner Gemeinde allein um Gott.

Es geht in allen Gemeinden auch um Interessen von Menschen, die für sich selbst Einfluss und Vorteil suchen. Menschen in allen Gemeinden stehen vorne und die meisten hören ungesehen zu. Was weiß ich über die Erfahrungen und inneren Kämpfe der Christen neben mir? 


In der Kirche sitzen wir nebeneinander.

Unter Woche aber kämpft die Alleinerziehende mit den Strukturen und Formularen. Kann ich vielleicht helfen? Brauchst Du meine Zeit?


Es kann garnicht anders sein. 

Jede Gemeinde hat andere Strukturen. 

Jede Gemeinde versucht, etwas von Gott sichtbar zu machen. Jede Gemeinde tut das in Bildern und Strukturen. 

Manche Menschen leiden in ihrer Gemeinde unter bestimmten Strukturen. 

Viele Menschen fühlen sich ungesehen und unbeachtet. Nach dem Gottesdienst treffen sich die Menschen, die sich schon immer trafen. Haben Neue eine Chance, Heimat zu finden? 


Vielleicht können Strukturen geändert werden.

Vielleicht muss ich selbst in andere Strukturen gehen. 

Doch jede Struktur wird Dich enttäuschen. 

Einmal nervt der Priester, das andere mal die Pastorin.

Vielleicht sind die Lieder nicht für Dich passend?

Vielleicht gefällt Dir nicht, wie Dein Banknachbar riecht? 

Der Blick auf Menschen und Strukturen lenkt von Gott ab. 


Tempelreinigung beginnt garnicht in der Gemeinde, sondern in Deinem Herzen. 

Suche zuerst Gottes Reich, alles andere wird Dir danach gegeben. 


Der Ort, an dem ich wirken will, ist Leipzig. 

In allen Konfessionen höre ich seine leise Stimme. 

In allen Konfessionen finden Menschen Kraft.

In allen Konfessionen müssen wir loslassen,

was unseren Blick auf Gott behindert. 

Oft ist er da, wo Menschen seine Spur nicht suchen.


Gott ist nicht da vorn.

Gott ist nicht neben Dir. 

Und doch ist das absolute Du in all den Dingen. 

Lass Dich stärken. 

Wo spürst Du Gott? Wo gibt es Resonanz?


Die Predigt ist zu lang, aber es gab da ein Wort, das Dein Herz getroffen hat?

Das Evangelium reizt Dich zum Widerspruch?

Ein Sonnenstrahl spielte in den Kirchenfenstern?

Ein Gedanke beunruhigt Dich?

Es treibt Dich aus der Kirche, weil ein Nachbar Deine Hilfe braucht? 

Du denkst an einen Arbeitskollegen, der Dich um Hilfe bat? Du findest ihn nervig, aber Du könntest helfen?

Eine alte Frau brauchte Hilfe, um in die Kirche zu kommen. Da waren so viele Stufen. 

Manchmal gehe ich am Sonntag nicht in die Kirche, weil Gott mit mir im Café sprechen will.

Regelmäßige Teambesprechung mit dem absoluten Du.

Doch es ist auch regelmäßig wichtig, sich der Gemeinschaft der Suchenden in der Kirche nicht zu entziehen. Geht es mir um Gott oder nur um mich?


Es geht nicht um die Strukturen. 

Es geht nicht darum, dass Du gehört wirst. 

Der Auftrag Jesu an Dich stärkt andere. 

Der Auftrag Jesu führt in die Ohnmacht. 


Lange suchte ich eine Stelle in der Kirche. 

Nun merke ich: Das absolute Du braucht mich.

Ich habe einen Arbeitsvertrag mit Gott unterschrieben. 


Ich gehe durch Leipzig. 

Wo brauchst Du mich jetzt?

Fand ich Gott in meiner Kirche?

Oder war mein Blick abgelenkt von Menschen und Strukturen? 

Wäre die Struktur bloß anders?

Andere Strukturen schaffen andere Bilder.

Wir finden Gott aber erst, wenn wir alle Bilder lassen.

Hinter den Bildern spüre ich das absolute Du.

In allen Strukturen kann Gott Herzen berühren. 

In allen Strukturen drängt Gott zum Hinausgehen. 

Suche das, was der Stadt guttut. 

Suche Menschen, mit denen Du gemeinsam der Stadt Gutes tun kannst. 


Lass Dich in Deiner Kirche stärken. 

Dann geh hinaus in die Stadt!

Sei dort, wo Menschen im Alltag Dich brauchen.

Sei dort, wo Menschen ein gutes Wort brauchen.

Sei dort, wo Menschen Deine helfende Hand brauchen. 

Vergrabe Dein Talent nicht, weil Du denkst, es sei zu wenig. 

Das Reich Gottes ist wie ein Samenkorn. 

Kleine Gesten bringen es zum Wachsen. 

Wir brauchen uns gegenseitig, um die Welt zu verwandeln. 

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