In der Moderne erleben wir ein Paradox: Der christliche Glaube, dessen Neuheit für den Menschen oft mit dem Symbol des Lichtes ausgedrückt
wurde, ist oft als Dunkel des Aberglaubens beschrieben worden, der sich dem Licht der Vernunft entgegenstelle. Dadurch ist das Gespräch zwischen der Kirche und einer christlich inspirierten
Kultur auf der einen und der modernen, aufklärerisch geprägten Kultur auf der anderen Seite verstummt. Jetzt ist die Zeit gekommen für einen offenen Dialog ohne Vorurteile, der uns die Türen für
eine ernsthafte und fruchtbare Begegnung wieder öffnet. Dieser Dialog ist nicht nur ein nebensächliches Accessoire für das Leben eines Gläubigen, sondern ganz im Gegenteil sein unverzichtbarer
Ausdruck!
Dieser Text stammt von der Webseite http://de.radiovaticana.va/news/2013/09/11/papst_schreibt_an_nichtglaubende/ted-727501
des Internetauftritts von Radio Vatikan
In seinem Brief an Nichtglaubende schreibt Papst Franziskus über die Bedeutung des Dialogs. Im Gespräch miteinander, im Hören auf die Erfahrungen des anderen werden wir selbst bereichert und in manchem Vorurteil korrigiert. Das Zweite Vatikanische Konzil hat den Dialog zum Kernelement christlicher Verkündigungspraxis gemacht. Pate des brüderlichen Umgangs mit Andersgläubigen und Nichtglaubenden ist Franz von Assisi. 1219 sprach er mit einem Sultan in Ägypten. Bis heute steht Franz in der islamischen Welt in hohem Ansehen. E.-U.K.