Die Trauer Ertragen

Am Ende.

Rede nicht von Ostern.

Ich ertrage es jetzt nicht.

Das Grab ist noch frisch.


Hoffnungen und Erwartungen zerbrechen. 

Das war doch nicht die Verheißung. 

Statt Glück und Frieden.

Schmerz und Tod. 


Tief ins Unglück 

Hast Du mich gestürzt. 

Statt Zukunft in Freude.

Schmach und Schuld.


Rede nicht sofort von Hoffnung.

Ich will nichts davon hören. 

Statt Worte und Sätze.

Ersticke ich im Tränenmeer.


Es ist so schwer.

Die Bilder loszuwerden.

In denen ich Hoffnung dachte.

Schmuck ohne Wert.


Tief in die Ohnmacht.

Stürzte mich Deine Hand. 

Tief in meinem Herzen. 

Schluchzt das verletzte Kind. 


Du selbst bist ohnmächtig.

Was hilft mir das jetzt?

Der machtvolle Befreier.

Schmachvoll besiegt.


Ertrage die Stille.

Das Verstummen des Liedes.

Geh tief hinein.

Schweigende Verzweiflung. 


Hiobs Freunde

Waren gekommen zu trösten.

Bevor sie redeten.

Stille für eine ganze Woche.


Die Jünger Jesu.

Verzweifelt und blind.

Für jeden Spalt in der Tür.

Sperren sich ein. 


Erinnerungen.

Wie fern die Freude.

Jubeln und Lachen. 

Singen gelingt nicht. 


Grabesruhe.

Nur ein Tag?

So viele Menschen.

Sind tot ein Leben lang.


Grabesruhe.

Manche leiden.

Träume zerstört.

Sie suchen den Tod. 


Seltsames Leben. 

Menschen töten.

Sie sind dem Du die Hölle.

Warum?


Alle sind blind.

Und doch treten wir uns.

Statt füreinander Licht zu sein.

Schwester und Bruder. 


Die Aufgabe war zu schwer.

Manche vergraben sich.

Aus Frust verbergen sie Talente.

Verstehst Du das nicht?


Natürlich trauere ich.

Das Paradies war schön.

Die Stunden der Nähe wertvoll.

Der gemeinsame Weg so steinig.


Natürlich trauere ich.

Wo blieb denn das Wunder?

Ich hätte Dich gepriesen.

Und gemeinsam Liebe weitergegeben. 


Natürlich bin ich sauer.

Weil das Schicksal mir verweigerte.

Was glückliche Eltern. 

Als Zuwendung Gottes preisen. 


Zerbrochen die Träume.

Während Gottlose jubeln.

Höre! Sie lachen:

Wo ist nun Dein Gott?


Tiefe Nacht erfüllt das Herz.

Schwarz ist die Erde.

Kalt und gefroren. 

Schnee bedeckt die Seele. 


Tief in der kalten Erde. 

Wächst etwas. 

Im Säuseln des Windes.

Am Ende. Das Leben.

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